Aktuelles Reglement [Bearbeiten]
Um höhere Zuschauerquoten zu erzielen, wurde der Qualifyingmodus zu Beginn der Saison 2006 in einen dreigeteilten Modus mit Ausscheidungsverfahren geändert, der auch noch weiterhin gültig ist:
- In den ersten 20 Minuten des Qualifyings dürfen alle Fahrer mit der Spritmenge ihrer Wahl starten. Jeder Fahrer darf in dieser Zeit beliebig viele Runden fahren, dabei wird eine Rangliste bezüglich der gefahrenen Rundenzeiten aufgestellt. Die sechs schlechtestplatzierten Fahrer dürfen an den folgenden Ausscheidungsrunden nicht mehr teilnehmen, dürfen dafür aber für das Rennen nachtanken.
- In einem weiteren, 15-minütigen Durchgang werden nach dem gleichen Muster sechs weitere Piloten aus dem Starterfeld ausgesiebt, die somit im dritten Durchgang nicht mehr um bessere Startpositionen mitfahren dürfen. Auch sie dürfen für das Rennen nachtanken.
- Im dritten Durchgang werden innerhalb von 10 Minuten abschließend die Startplätze eins bis zehn ermittelt. Die zehn besten Piloten fahren im Rennen mit derselben Spritmenge, die sie zum Ende der Qualifyingrunde an Bord hatten.
Während des gesamten Qualifyings herrschen Parc-Fermé-Bedingungen. Dies bedeutet, dass an den Wagen keine technischen Änderungen mehr vorgenommen werden dürfen, ausgenommen die Änderung der Spritmenge und Reifenwechsel innerhalb der ersten 30 Minuten. Piloten, die dabei ihre letzte gezeitete Runde nach Ende des eigentlichen Qualifyings beenden, müssen die so genannte Outlap zu Ende fahren, was ihre Spritkalkulation bzw. das Tankstoppfenster beeinflussen kann.
Das Wechseln der Reifen ist während des Rennens nun trotz Sicherheitsbedenken wieder erlaubt, was auf die geteilte Begeisterung aller Konstrukteure und Reifenausrüster stieß.
Im Zusammenhang mit der Einführung von 2,4-Liter-V8-Motoren könnten sich dadurch die Kräfteverhältnisse innerhalb der Formel 1 erneut verschieben. Am 8. März 2006 unterzeichneten alle Formel-1-Teams eine Einverständniserklärung, sich auf 36 Testtage während der laufenden Saison zu beschränken.
Wenn sich die Fahrer unerlaubt verhalten, z. B. wenn sie einen Frühstart verursachen oder die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse (80 km/h im Training bzw. 100 km/h im Rennen) überschreiten, werden von der Rennleitung Strafen gegen sie verhängt. Die Schwere des Vergehens entscheidet, welche Strafe ausgesprochen wird.
Die Flaggen dienen zur Kommunikation der Streckenposten und der Rennleitung mit den Fahrern, um diese z. B. auf Gefahrensituationen hinzuweisen. In der Saison 2007 werden die Flaggen auch auf einem Display am Lenkrad angezeigt.
Grüne Flagge: Ende der Gefahr und des Überholverbots
Gelbe Flagge und „SC“-Schild: Das
Safety Car ist auf der Strecke. Auf der gesamten Strecke herrscht Überholverbot.
Flagge |
Bedeutung |
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Das Training, Qualifying oder Rennen ist beendet. |
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Abbruch des Trainings oder Rennens. Weitere Einzelheiten sind in der Ausschreibung geregelt. |
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Signalisiert einem Fahrer, der überrundet wird, dass sich ein schnelleres Fahrzeug nähert, dem das Vorbeifahren zu ermöglichen ist. Geschwenkt: Ein schnelleres Fahrzeug setzt zum Überholen an. Es ist sofort vorbei zu lassen. Wenn die blauen Flaggen dreimal missachtet werden, wird eine Drive Through Penalty genannte Durchfahrtsstrafe fällig. |
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Überholverbot! Achtung Gefahr! Zwei geschwenkte Flaggen: Große Gefahr, die Strecke ist womöglich ganz oder teilweise blockiert. Bereit sein, anzuhalten!
Ist das Safety Car auf der Strecke, wird dies neben der gelben Flagge durch das Zeigen eines weißen Schildes mit schwarzem „SC“ angezeigt.
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Ende der Gefahr und des Überholverbots. Freie Fahrt! |
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Achtung, auf der Strecke befindet sich ein deutlich langsameres Fahrzeug. |
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Strecke ist rutschig (Ölspur, Regen). Die Flagge wird 3 Runden lang gezeigt. |
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Ein Fahrer wird gewarnt, dass sein Auto ein technisches Problem hat und er in der nächsten Runde die Boxen anfahren muss. Wird gemeinsam mit der jeweiligen Startnummer gezeigt. |
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Ein Fahrer wird wegen unsportlichen Verhaltens verwarnt. Wird gemeinsam mit der jeweiligen Startnummer gezeigt. |
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Fahrer wird vom Rennen ausgeschlossen und muss unverzüglich in die Box. Wird gemeinsam mit der jeweiligen Startnummer gezeigt. |
Das Punktesytem im Motorsport dient dazu, am Ende des Jahres den besten Fahrer und das beste Team zu ermitteln. Deshalb werden für verschiedene Platzierungen im Rennen und zum Teil auch im Qualifying (so z. B. im US-Sport) unterschiedlich viele Punkte vergeben. Die durch die Fahrer und die Teams erzielten Punkte werden jeweils addiert. Der Fahrer bzw. das Team mit den meisten Punkten am Ende der Saison wird zum Weltmeister erklärt. Die weiteren Platzierungen in der WM-Tabelle ergeben sich ebenfalls aus der Anzahl der Punkte.
Vor 2003 erhielten nur die ersten sechs Fahrer Punkte (Verteilung: 10, 6, 4, 3, 2 und 1; vor 1991: 9, 6, 4, 3, 2 und 1; in den 1950er-Jahren: 8, 6, 4, 3, 2 und 1 Extrapunkt für die schnellste Rennrunde).
Bis einschließlich 1990 gab es sogenannte Streichresultate. Jedem Fahrer wurden die schlechtesten fünf Ergebnisse gestrichen. So konnte es passieren, dass Fahrer in der Endabrechnung weniger Punkte für die Weltmeisterschaft angerechnet wurden, als sie tatsächlich durch Platzierungen erreicht hatten. Besondere Bedeutung hatte diese Regel im Jahr 1988, als Ayrton Senna seine erste Weltmeisterschaft mit 90:87 Punkten gegen Alain Prost gewinnen konnte. Ohne Streichresultate war der Punktestand 104:94 für Alain Prost.
Eine Ausnahme bleibt das Jahr 1979: Der damalige Modus teilte die Saison in zwei Hälften (7 und 8 Rennen), aus denen jeweils nur die vier besten Resultate zählten.
Generell werden Punkte bei der Formel-1-WM nur für das jeweilige Rennen, jedoch nicht für die Qualifikation vergeben. Für die Platzierungen gibt es seit der Saison 2003 folgende Punkteverteilung:
- 1. Platz: 10 Punkte
- 2. Platz: 8 Punkte
- 3. Platz: 6 Punkte
- 4. Platz: 5 Punkte
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- 5. Platz: 4 Punkte
- 6. Platz: 3 Punkte
- 7. Platz: 2 Punkte
- 8. Platz: 1 Punkt
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Damit kann ein Fahrer pro Rennen maximal 10 und ein Team maximal 18 Punkte erreichen. Wenn ein Rennen beispielsweise wegen starken Regens oder eines schweren Unfalls abgebrochen werden muss, bevor 75 % der Renndistanz absolviert wurden, werden die Punkte halbiert. Der Erste erhält in diesem Fall 5 Punkte, der Achte ½ Punkt.
Ein neuerlicher Vorschlag zur Veränderung des Punktesystems stammt von Bernie Ecclestone. In seinen Augen werden Siege nicht stark genug berücksichtigt. Sein Vorschlag sieht eine Erhöhung der Siegerpunktzahl auf 12 Punkte vor. Alternativ könnten auch nur noch die Anzahl der Siege ausschlaggebend für den zu vergebenen Weltmeistertitel sein. Der Fahrer mit den meisten Saisonsiegen wäre somit Weltmeister. Bei Gleichheit zwischen zwei Piloten wäre die höchste Anzahl an zweiten Plätzen ausschlaggebend usw. Allerdings wäre letzterer Vorschlag geradezu revolutionär und dessen Umsetzung somit fraglich.