Aktueller Sport
  Geschichte
 

Es gibt unterschiedliche Überlieferungen über die Anfänge des Fußballspiels.

Schon im zweiten Jahrtausend v. Chr. wurde in China ein fußballähnliches Spiel namens Ts’uh-chüh („ts’uh“ = mit dem Fuß stoßen; „chüh“ = Ball) ausgetragen. Über die damaligen Regeln des Spiels ist nichts bekannt. Jedoch gilt als sicher, dass es als militärisches Ausbildungsprogramm zum Training der Soldaten durchgeführt wurde. Im Laufe der Zhou-Dynastie breitete sich das Sportspiel auch im Volk aus, und man versuchte mit strengeren Regeln Gewalt und Rauhigkeit zu verhindern. Der Ball war aus Lederstücken zusammengenäht und mit Federn und Tierhaaren ausgestopft. In der Qin- bis zur Sui-Dynastie wurde das Fußballspiel immer beliebter. Zwischen den Jahren 220 und 680 wurden der luftgefüllte Ball erfunden und erstmals Fußballregeln (Tore, Torhüter und Spielführer) festgehalten. Etwa 100 Jahre später geriet das Spiel jedoch wieder völlig in Vergessenheit.

Im 17. Jahrhundert wurde in Florenz eine Art Fußball gespielt
Im 17. Jahrhundert wurde in Florenz eine Art Fußball gespielt

Aus dem Kulturkreis des antiken Griechenland sind Abbildungen von Ballspielen auf Reliefs und Vasen erhalten, vornehmlich aus Sparta, wo die Körperertüchtigung einen hohen Stellenwert hatte. Auch die Römer der Antike kannten Ballsportarten, die wie das chinesische Ts’uh-küh u. a. in einem militärischen Kontext gespielt wurden.[3]

Im Frühmittelalter wurde in England Fußball gespielt, indem zwei Dörfer versuchten, einen Ball in das gegnerische Stadttor zu befördern. Da es keine Regeln gab, kamen schlimme Verletzungen häufig vor. Das „Spielfeld“ lag immer zwischen zwei Dörfern, selbst wenn diese mehrere Kilometer auseinander lagen.

Mit der Entdeckung Amerikas kamen die Europäer mit den alten Ballspielen Mittelamerikas in Verbindung, die eine lange Tradition über verschiedene Kulturen besaßen, teilweise eine religiöse oder gerichtliche Funktion besaßen und in beeindruckenden Stadien ausgetragen wurden.

Auch wenn England als das Mutterland des Fußballs gilt, so gab es auch in Frankreich und Italien schon mit dem Treibballspiel verwandte Kampfspiele. Seit dem 15. Jahrhundert wird in Florenz der Calcio Storico praktiziert, eine Art Fußballspiel, bei dem es recht rüde zugehen kann. Scaino schrieb 1555: „Dem Läufer, der mit dem Ball in der Hand das Feld durchläuft, sollen irgendwelche Kräftigen Platz schaffen, damit ihr Mann ungehindert freien Durchgang habe. Sieht er sich aber von einer großen Schar angegriffen, so soll er im Lauf nachlassen und … den Ball stoßen, und zwar wird er das schneller mit dem Stoße des Fußes als in anderer Weise können, da ein Stoß in dieser Weise sicherer ist.“

1848 verfassten Studenten der Universität Cambridge die ersten Fußballregeln. Danach bestand eine Mannschaft aus 15 bis 20 Spielern. Im Jahre 1857 gründeten Cricketspieler mit dem FC Sheffield den ersten offiziellen Fußballverein der Welt.

England gilt heute als das Mutterland des Fußballs, weil 1863 in London die Football Association (FA) gegründet wurde und das umfangreiche Regelwerk jener Jahre die Entwicklung des gesamten Fußballs förderte.

1866 wurde die Abseitsregel eingeführt: Ein Spieler war nur dann „abseits“, wenn er bei der Ballannahme weniger als drei Gegner vor sich hat. Im Sheffield Code wurden die Regeln um den Eckball und den Freistoß erweitert. 1870 begrenzte die FA die Zahl der Spieler auf elf. Ein Jahr später verbot der englische Fußballverband allen Feldspielern das Handspiel, nur der Torwart durfte noch den Ball in der eigenen Hälfte mit der Hand spielen, hatte ihn aber nach zwei Schritten wieder freizugeben. Diese Regel galt bis 1969. Damit wurde erstmals das Fußballspiel vom damals weit verbreiteten Rugby abgegrenzt.

Das erste Länderspiel fand im Jahre 1872 statt (Pressezeichnung)
Das erste Länderspiel fand im Jahre 1872 statt (Pressezeichnung)

1872 wurde eine einheitliche Ballgröße von der englischen Association festgelegt und das erste offizielle Länderspiel in Glasgow zwischen Schottland und England ausgetragen (Endstand 0:0). Im selben Jahr wurde mit dem FA-Cup der erste nationale Fußballwettbewerb eingeführt. Zwei Jahre später wurde der Fußballschiedsrichter eingeführt, der das Spiel als Unparteiischer leitete.

1878 fand das erste Spiel bei elektrischer Beleuchtung (durch sog. Flutlichter) in Sheffield an der Bramall Lane statt. Ein Jahr später wurde die erste Profi-Liga in England gegründet (erster Meister war Preston North End). Im Jahre 1891 wurde in Irland der Elfmeter ins Reglement aufgenommen. Seit 1897 kann ein Entscheidungsspiel bei einem Unentschieden verlängert werden. Zwei Jahre später erlaubte der englische Verband in England den bezahlten Vereinswechsel, zunächst allerdings nur zu einem Höchstbetrag von zehn Pfund.

Im Kontinentaleuropa konnte sich der Fußball vor allem in der Schweiz durchsetzen. In der Genferseeregion wurde von Engländern, die an dortigen Privatschulen studierten, in den 1860er-Jahren der Fußball eingeführt. Der vermutlich älteste Schweizer Verein war der Lausanne Football and Cricket Club, welcher 1860 gegründet wurde. Der älteste noch bestehende Klub, der 1879 ebenfalls von englischen Studenten gegründete FC St. Gallen, spielte anschließend eine zentrale Rolle bei administrativen Fragen rund um den Fußball. Von der Schweiz aus wurde der Fußball in die umliegenden Ländern exportiert. Beispiele: Der von Schweizern gegründete Stade Helvétique Marseille wurde 1909 französischer Meister; die Mannschaft bestand aus 10 Schweizern und einem Engländer. Der FC Barcelona wiederum wurde von Hans Gamper gegründet.

FC St. Gallen im Jahr 1881
FC St. Gallen im Jahr 1881

1895 formierten elf Schweizer Klubs den Schweizerischen Fussballverband. Dieser trug die erste Schweizer Meisterschaft in der Saison 1897/1898 unter dem Sponsor «La Suisse Sportive», einer welschen Sportzeitung, aus.

Der Fußball in Deutschland befand sich zur gleichen Zeit noch in den Kinderschuhen. Erstmals eingeführt in Deutschland wurde das Fußballspiel 1874 von dem Gymnasiallehrer Konrad Koch in Braunschweig am Martino-Katharineum. Es musste hier viel länger als im Mutterland England um seine gesellschaftliche Anerkennung ringen, denn bis ins 20. Jahrhundert hinein war deutsche Leibesertüchtigung und -erziehung gleichbedeutend mit dem seit der Reichsgründung im Jahre 1871 in Schule und Militär fest verankerten Turnen. Der aus England importierte Fußball war im Deutschen Kaiserreich eine neue Form der Körperkultur. Die Sportler selbst und die Sportfunktionäre verfolgten mit der Ausübung ihrer Sportarten indes keinerlei politische Ziele, sondern übten sie als eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung aus.

Der Fußballsport jener Jahre wurde vorwiegend von den Besserverdienenden bevorzugt. Arbeiter hatten kaum die finanziellen Mittel für die hohen Anschaffungskosten der Ausrüstung. Dagegen waren Angestellte offener für Neues - 30 bis 40 Prozent von ihnen waren damals bereit, einen großen Teil ihres Einkommens für Freizeitbeschäftigungen auszugeben.

1900 bekam der Fußball mit Gründung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erstmals in Deutschland einen übergeordneten Verband. Im gleichen Jahr wurde Fußball olympische Disziplin.

Am 31. Mai 1903 richtete der Altonaer Fußballclub von 1893 (Altona 93) das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfB Leipzig und dem DFC Prag auf der Exerzierweide in Bahrenfeld (damals ein Stadtteil von Altona) aus.

Ab 1908 entdeckte auch das Militär den Fußball und seine den soldatischen Gruppenzusammenhalt stärkende Funktion. Es entstanden die ersten Militärmannschaften innerhalb der Infanterie, bei den Matrosen u. a.

Am 21. Mai 1904 wurde ein Weltverband, die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) in Paris gegründet, der Länderspiele organisieren und die internationalen Fußballregeln aufstellen sollte. Die FIFA definierte den Begriff gefährliches Spiel, führte den direkten Freistoß ein und hob die Bestimmung auf, wonach die Hosen der Spieler die Knie bedecken mussten.

Weitere neue Regeln des Weltfußballverbandes verboten dem Torwart, beim Strafstoß die Torlinie zu verlassen, er durfte sich aber bewegen, um den Schützen zu irritieren. Ferner wurden Metalleinlagen in den Fußballschuhen untersagt, der Ball musste aus Leder sein und die Schiedsrichter waren gehalten, ein Spielprotokoll anzufertigen.

1907 wurde das Abseits in der eigenen Spielhälfte aufgehoben. Zwei Jahre später wurden Bestimmungen zum Platzverweis festgelegt. 1913 führte die FIFA den so genannten gebührenden Abstand (10 Yards in etwa 9,15 Meter) zwischen Schütze und Gegenspielern beim Freistoß ein.

1920 wurde Abseits beim Einwurf aufgehoben. Seit 1924 darf der Eckball direkt ins Tor geschossen werden.

Österreich war mit der Einführung einer Profi-Liga im Jahre 1924 der erste kontinentaleuropäische Staat mit einer Liga für Berufsfußballspieler. Drei Jahre später initiierte der Österreichische Fußball-Bund mit dem Mitropacup den ersten bedeutenden internationalen Wettbewerb für Vereinsmannschaften in Europa. Der Mitropacup gilt als Vorläufer des heutigen Fußball-Europapokals.

Im Jahre 1930 richtete die FIFA auf Initiative von Enrique Buero und Jules Rimet die erste FIFA-Weltmeisterschaft aus, bei welcher der Gastgeber Uruguay Weltmeister wurde. 13 Mannschaften nahmen an der WM teil, die deutsche Mannschaft verzichtete jedoch aus Kostengründen auf die Reise nach Südamerika.

Der europäische Fußballverband UEFA wurde 1954 in Basel gegründet. Die UEFA richtete bereits 1955/56 den ersten Europapokal der Landesmeister aus und seit 1960 den Wettbewerb Europapokal der Nationen aus, der 1968 in Europameisterschaft umbenannt wurde.

Die Allianz-Arena in München: Eines der modernsten Stadien der Welt, erbaut zur WM 2006
Die Allianz-Arena in München: Eines der modernsten Stadien der Welt, erbaut zur WM 2006

Das Fußballspiel wurde in den kommenden Jahren immer populärer. Die Massenmedien und die Entwicklung des Fernsehens steigerten das weltweite Interesse an dem Sport.

Am 15. Dezember 1995 erschüttert ein Gerichtsurteil die gängige Ablösepraxis im Fußball. Der Europäische Gerichtshof entschied auf Klage von Jean-Marc Bosman, dass Fußballspieler normale Arbeitnehmer seien. Seit dem so genannten Bosman-Urteil kann für Fußballspieler nur noch Ablöse verlangt werden, wenn sie einen laufenden Vertrag haben.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 plante die FIFA eine revolutionäre technische Neuheit: die Einführung eines Mikrochip im Ball (entwickelt vom Fraunhofer-Institut in Erlangen), mit dem über Funk erkannt werden kann, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder nicht. Der Fußballschiedsrichter erhält zeitnah ein Signal, wenn die Torlinie vom Ball überschritten wird. Ein vierter Schiedsrichter oder eine langwierige Spielunterbrechung ist nicht nötig. Die Torlinientechnologie wurde von der FIFA bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft in Peru getestet. Der Funkchip kann auch für die Erkennung von Abseits und Seitenaus eingesetzt werden. Um ein Abseits zu erkennen, müsste in den Schienbeinschonern aller Spieler ebenfalls ein Mikrochip vom gleichen Typ eingesetzt werden. Kurz vor der WM verwarf die FIFA aber den Plan und verschob die Einführung, da das System noch nicht richtig funktionierte. Nach einem erneuten Test bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2007 entschied sich das International Football Association Board jedoch gegen die Einführung jeglicher technischer Hilfsmittel,[4] was möglicherweise sogar das endgültige Aus für diese Technologie bedeutet.[5]

An der WM-Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nehmen 194 Nationalmannschaften teil.

 
  Heute waren schon 18 Besucher (33 Hits) hier! Quelle: Diese Artkiel sind meistens von Wikipedia oder anderen Seiten!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden